Von Mietwagenfirmen und anderen unschönen Dingen
Tuesday, October 13th, 2009Wer im Urlaub cachen will, braucht ihn: den Mietwagen.  Und kommt damit an einer Branche nicht vorbei, die man als sehr wohlwollend als betrügerisch problematisch bezeichnen könnte.
Hier herrscht ein harter Preiskampf. Und da versuchen so manche Firmen dann noch “extra Geld reinzuholen”. Wir haben ja schon ein paar Cacheurlaube gemacht, leider war kaum einer ohne schlechte Erfahrung dabei.
Die Tricks der Mietwagenfirmen:
- Beim Abholen zusätzliche Versicherungen anbieten (die man nicht immer braucht oder durch den Makler ohnehin hat). Teils deutlich drauf hinweisen was sonst nicht versichert ist und von einem bezahlt werden muss um Druck zu machen.
- Normal: Bei der Rückgabe den Tank zu ziemlich überhöhten Preisen auffüllen
- Unschön: Den Kunden verpflichten das Auto leer zurückzugeben (was man nur halbwegs schafft) und trotzdem pauschal eine komplette Tankfüllung zu ziemlich überhöhten Preisen auffüllen
- Abartig: Darauf bestehen das dies laut Geschäftsbedingungen immer so gemacht wird. Auch wenn man was anderes gebucht hat.
- Die Mietwagenfirma ist gar nicht vor Ort, sondern nur in der Gegend. Kostet dank eigenem Shuttlebus i.d.R. nur Zeit und kein Geld. Wenn man den Bus denn erst mal gefunden hat. Und eine Rückgabe außerhalb der Öffnungszeiten (früher Rückflug) dürfte schwierig werden.
Außerdem muss man mit Ländergrenzen aufpassen. Nicht jeder Vermieter erlaubt es in ein angrenzendes Land zu fahren. Und selbst wenn man die schriftliche Bestätigung dafür durch das Reisebüro bekommt hat, dass der Vermieter vor Ort nicht plötzliche eine Zusatzgebühr (wie bei uns) für die Versicherung haben will.
Was man tun kann:
Leider nicht viel. Hier meine besten Vorschläge:
- Die Mietbedingungen vor Abschluss genau abklopfen
- Manche Makler bieten einen Ausschluss der Selbstbeteiligung an, teils erheblich günstiger als die Mietwagenfirma selbst. Wenn was passiert, zahlt ihr vor Ort die Selbstbeteiligung und bekommt diese (bei uns: nach diversen Wochen mit Nachfragen und Drohen) vom Makler zurück.
- Beim Abholen genau wissen welche Versicherung man hat / will
- Die Vertragbedingungen und Preise beim Abholen als Ausdruck dabei haben und genau darauf achten was man unterschreibt.
- Beim Abholen / Zurückgeben nicht unter Zeitdruck stehen.
- Den Mietpreis schon (falls nötig) schon mal in die Landeswährung umrechnen (ist sonst vor Ort schwerer nachzuholen)
- Bei Übernahme: Schäden fotografieren
- Bei der Rückgabe: Tankanzeige und den Wagen von außen komplett fotografieren.  (Ja, ihr dürfte mich ruhig paranoid nennen, ich mache das echt.)
Außerdem könnt ihr euch eigene KFZ-Haftpflichtversicherung prüfen. Manche Versicherungen bieten (recht preiswert) eine “Mallorca-Klausel” an. Wenn die Mietwagenfirma nicht genug versichert, zahlt dann nur Not die eigene Versicherung des Rest (nur den Schaden der anderen).
Ein eigenes Kapitel: Budget
Den Vogel abgeschossen hat allerdings im letzten Urlaub der Autovermieter Budget. Bei denen hatte ich über einen Reseller das Auto gebucht. Leider wusste man vor Ort nichts von dem Preis. Und hat deutlich mehr berechnet. Weil man mir versicherte dass bis zu unserer Rückkehr geregelt wäre und der kleine Angestellte vor Ort nichts tun könne (und wir ja das Auto haben wollten), habe ich das unterschrieben.
Dumm. Sehr dumm.
Denn 2  Wochen später war natürlich nichts geregelt. Man wusste nichts davon, könnte auch vor Ort nichts machen. Das müsse das Customer Care Center von Budget machen. Und das sog. Customer Care Center von Budget beschränkt sich seit 5 Wochen darauf alle Anfragen und Nachfragen mit einem “Thank you for contacting us…” Standardtext zu beantworten.
(P.S. Einfach den Kreditkartenbetrag zurückbuchen lassen geht nicht. Dachte ich auch, aber die Postbank sagt das geht nicht, weil die Kartennummer hinterlegt wurde und die AGBs der Vermieters so wären.)
Und jetzt: Du
Wenn du meine schlechten Erfahrungen noch toppen kannst oder den einen oder anderen Trick auf Lager hast (z.B. wie ich von Budget endlich eine Reaktion bekomme), dann lass’ es mich wissen…