Von Mietwagenfirmen und anderen unschönen Dingen

Wer im Urlaub cachen will, braucht ihn: den Mietwagen.  Und kommt damit an einer Branche nicht vorbei, die man als sehr wohlwollend als betrügerisch problematisch bezeichnen könnte.

Hier herrscht ein harter Preiskampf. Und da versuchen so manche Firmen dann noch “extra Geld reinzuholen”. Wir haben ja schon ein paar Cacheurlaube gemacht, leider war kaum einer ohne schlechte Erfahrung dabei.

Die Tricks der Mietwagenfirmen:

  • Beim Abholen zusätzliche Versicherungen anbieten (die man nicht immer braucht oder durch den Makler ohnehin hat). Teils deutlich drauf hinweisen was sonst nicht versichert ist und von einem bezahlt werden muss um Druck zu machen.
  • Normal: Bei der Rückgabe den Tank zu ziemlich überhöhten Preisen auffüllen
  • Unschön: Den Kunden verpflichten das Auto leer zurückzugeben (was man nur halbwegs schafft) und trotzdem pauschal eine komplette Tankfüllung zu ziemlich überhöhten Preisen auffüllen
  • Abartig: Darauf bestehen das dies laut Geschäftsbedingungen immer so gemacht wird. Auch wenn man was anderes gebucht hat.
  • Die Mietwagenfirma ist gar nicht vor Ort, sondern nur in der Gegend. Kostet dank eigenem Shuttlebus i.d.R. nur Zeit und kein Geld. Wenn man den Bus denn erst mal gefunden hat. Und eine Rückgabe außerhalb der Öffnungszeiten (früher Rückflug) dürfte schwierig werden.

Außerdem muss man mit Ländergrenzen aufpassen. Nicht jeder Vermieter erlaubt es in ein angrenzendes Land zu fahren. Und selbst wenn man die schriftliche Bestätigung dafür durch das Reisebüro bekommt hat, dass der Vermieter vor Ort nicht plötzliche eine Zusatzgebühr (wie bei uns) für die Versicherung haben will.

Was man tun kann:

Leider nicht viel. Hier meine besten Vorschläge:

  • Die Mietbedingungen vor Abschluss genau abklopfen
  • Manche Makler bieten einen Ausschluss der Selbstbeteiligung an, teils erheblich günstiger als die Mietwagenfirma selbst. Wenn was passiert, zahlt ihr vor Ort die Selbstbeteiligung und bekommt diese (bei uns: nach diversen Wochen mit Nachfragen und Drohen) vom Makler zurück.
  • Beim Abholen genau wissen welche Versicherung man hat / will
  • Die Vertragbedingungen und Preise beim Abholen als Ausdruck dabei haben und genau darauf achten was man unterschreibt.
  • Beim Abholen / Zurückgeben nicht unter Zeitdruck stehen.
  • Den Mietpreis schon (falls nötig) schon mal in die Landeswährung umrechnen (ist sonst vor Ort schwerer nachzuholen)
  • Bei Ãœbernahme: Schäden fotografieren
  • Bei der Rückgabe: Tankanzeige und den Wagen von außen komplett fotografieren.  (Ja, ihr dürfte mich ruhig paranoid nennen, ich mache das echt.)

Außerdem könnt ihr euch eigene KFZ-Haftpflichtversicherung prüfen. Manche Versicherungen bieten (recht preiswert) eine “Mallorca-Klausel” an. Wenn die Mietwagenfirma nicht genug versichert, zahlt dann nur Not die eigene Versicherung des Rest (nur den Schaden der anderen).

Ein eigenes Kapitel: Budget

Den Vogel abgeschossen hat allerdings im letzten Urlaub der Autovermieter Budget. Bei denen hatte ich über einen Reseller das Auto gebucht. Leider wusste man vor Ort nichts von dem Preis. Und hat deutlich mehr berechnet. Weil man mir versicherte dass bis zu unserer Rückkehr geregelt wäre und der kleine Angestellte vor Ort nichts tun könne (und wir ja das Auto haben wollten), habe ich das unterschrieben.

Dumm. Sehr dumm.

Denn 2  Wochen später war natürlich nichts geregelt. Man wusste nichts davon, könnte auch vor Ort nichts machen. Das müsse das Customer Care Center von Budget machen. Und das sog. Customer Care Center von Budget beschränkt sich seit 5 Wochen darauf alle Anfragen und Nachfragen mit einem “Thank you for contacting us…” Standardtext zu beantworten.

(P.S. Einfach den Kreditkartenbetrag zurückbuchen lassen geht nicht. Dachte ich auch, aber die Postbank sagt das geht nicht, weil die Kartennummer hinterlegt wurde und die AGBs der Vermieters so wären.)

Und jetzt: Du

Wenn du meine schlechten Erfahrungen noch toppen kannst oder den einen oder anderen Trick auf Lager hast (z.B. wie ich von Budget endlich eine Reaktion bekomme), dann lass’ es mich wissen…

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8 Responses to “Von Mietwagenfirmen und anderen unschönen Dingen”

  1. BlueGerbil Says:

    Wer sich Zusatzversicherungen aufschwätzen läßt oder das Fahrzeug mit nicht vollem Tank abgibt ist selbst dran schuld, sorry.

    Es hilft, bei großen, seriösen Firmen zu buchen, wir sind bisher mit Europcar und Sixt sehr gut gefahren. Zumal man da auch sieht, wo die Station im Zielland ist, d.h. einen Shuttle-Bus haben wir bisher weder in Portugal, den Emiraten, Oman, Frankreich, Italien o.ä. gebraucht.

    Klingt irgendwie nach nicht optimaler Vorbereitung…

    Was Budget angeht: Brief an die Geschäftsleitung.

  2. mo-cacher Says:

    Interessant wäre doch mal eher wo sowas stressfrei läuft. Ich hab den Namen von der Autovermietung auf Mallorca nicht mehr, aber alles schick, Vollkasko, kleine Beule interessiert keinen, vollgetankt, so wie man das hier von den großen kennt. Aber angeblich nicht der billigste, war für mich preislich trotzdem völlig ok (110 Euro für drei Tage Seat Leon).

  3. Oliver Says:

    Auch ich habe in Irland eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht.
    Schlüsselabholung direkt am Flughafen-Counter.
    Der Shuttel zum Verleiher war leicht zu finden und kostete nix extra.
    Bei der Abholung des Mietwagens kam die Angestellte mit zum Auto und hat mit uns zusammen inspiziert und Fotos gemacht, da eine kleine Delle vorhanden war. Fahrzeug war vollgetankt und gewaschen. Eine Woche Fiat Punto 220 Euro (incl. aller km, Vollkasko ohne SB, zweiter Fahrer)
    Rückgabe mußte vollgetankt erfolgen – und zwar ca. 200 m von der Abflughalle entfernt, was rund um die Uhr ging (Transponder-Chip für den Parkplatz am Schlüssel, studentische Aushilfskraft am Counter). Auto parken, Schlüssel abgeben und danke.

    Auch auf Teneriffa gab es bei mir damals keine Probleme.
    Ich denke mal, daß es auch daran liegt, wo man mietet. Ich selbst zahle lieber nen Taler mehr, habe dafür aber eine namhafte Gesellschaft.

  4. sebkom Says:

    Ich hab das noch vor mir, Anfang November auf Zypern… mal sehen, was das gibt. Mit leerem Tank vorfahren bzw. eine Tankfüllung vorab bezahlen ist ja eh schon gang und gebe.

    Mitte diesen Jahres war ich für ein paar Tage in Südfrankreich. Da klappte das super (alamo, soweit ich mich erinnere), hab ich schon vor Deutschland gebucht und über Mastercard bezahlt. Ohne versteckte Kosten, ohne Stress. Allerdings auch mit der Tankfüllung inklusive!

    Am einfachsten wars in den USA: per Internet gemietet, abgeholt, gefahren, vollgetankt, zurückgegeben. Fertig. So sollte das immer laufen.

  5. ElliPirelli Says:

    Hm, ich fahr ja am Liebsten mit dem eigenen Wagen, aber in Irland hatte ich einmal einen Mietwagen.
    Unbedingt in Deutschland buchen, vor Ort ist es als Ausländer quasi unmöglich, es glaubt einem ja keiner, daß man links fahren kann. (Und ich hab über 6Jahre im Land gelebt, trotzdem kann ich das ja nicht, ist ja klar….)

    Ich weiß nicht mehr, welche Firma es war, aber es gab keine Probleme. Direkt am Flughafen Dublin abgeholt und vollgetankt wieder abgegeben.

    Auf Malta war es ähnlich. Eine Woche für €150, auch hier vollgetankt abgegeben. War auch wieder ein bekannter großer Name, weiß ich aber auch nicht mehr.

    Gebucht und bezahlt hatte ich jeweils von Deutschland übers Reisebüro aus. Vor Ort gabs nur die Kreditkarte für die Kaution, aber keine Zahlung mehr.

    Also meine Erfahrungen waren bisher nur positiv, wenn es auch nur von zweimal Urlaub ist, da ich wie gesagt lieber selber hinfahre…

    Gruß, ElliPirelli

  6. DocW Says:

    Urlaubsmietwagen: bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. einmal auf Malle hatten sie nicht das bestellte auto für 6 Personen gehabt, dann gabs eben zwei zum preis von einem.
    shuttlebusse sind üblicherweise zum flugbetrieb synchronisiert, sollte eigentlich kein problem sein.
    Beste Erfahrung: vor vier Jahren habe ich im Winter in der Wüste von New Mexico das Auto in die Leitplanke gesetzt.(Schnee!!). Ganze Seite im Eimer, Kotflügel, Scheinwerfer, Tür. Wagen war noch fahrfähig (glücklicherweise, denn der Austausch hätte 500km Umweg bedeutet). Hatte ein Paket incl Vollkasko ohne SB gebucht (war übrigens der preiswerteste Reseller, den ich damals finden konnte. Das Paket brauchte ich eh wg. zweiten Fahrer. Wir haben den Wagen nachher einfach in LA abgegeben; die haben nur geguckt und das wars, nie wieder was von gehört.

  7. Mikkky Says:

    Ein ganz wichtiger Tipp wenns auch mal eine Schotterpiste sein soll:
    Schaut euch das Reserverad unbedingt an!
    Ich hatte 4 Nagelneue Reifen, da denkt man doch, das Reserverad wird ähnlich sein. Bzw. man denkt gar nicht daran es anzusehen.
    Dann: Platten auf Schotter auf einer Halbinsel in Patagonien und weit und breit kein Reifenhändler. Ach, wir haben ja Reserverrad: Nur dieses hat nicht mal die Mindestprofiltiefe (für Deutschland) gehabt. Und damit dann Schotterpiste…. Danke. Der Ausflug war gestorben, wenn nen 2. Reserverad hatten wir nicht dabei….

    Auto fotografieren kann ich nur empfehlen. Durfte auch einen Vorschaden mangels Beweis Anteilsmäßig bezahlen…

    Nun bin ich auf Costa Rice gespannt 🙂
    Gruß M.

  8. CaLLiBRi Says:

    Komisch kann das gar nicht verstehen, habe bisher noch nie Probleme mit unseren Mietwagenverkäufern etc gehabt. Und wir haben in den letzten 3 Jahren knapp 10 mal einen gemietet.
    Oft bringen wir den auch Sonntags zurück und stellen ihn nur vollgetankt zurück auf den Hof. Ich frage auch immer nach Angeboten, bekomme ihn dadurch oft sogar noch günstiger. Wenn kein Kleinwagen da ist, bekomme ich sehr oft einen Mittelklassewagen zum günstigeren Kleinwagen Preis.
    Evtl wirklich mal die Firma wechseln, ich gehe eigentlich immer zu Europcar und werde es auch weiterhin so machen.

    Greetz CaLLiBRi